wine/documentation/README.de
2005-01-04 11:51:52 +00:00

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Plaintext

1. EINFÜHRUNG
Wine ist ein Programm, das es ermöglicht, Programme, die für Microsoft
Windows geschrieben wurden (inklusive DOS-, Windows 3.x- und Win32-
Binärdateien), unter Unix auszuführen. Es besteht aus einem Programm-
Lader, der Microsoft Windows-Binärdateien lädt und ausführt, sowie
einer Library (Winelib genannt), die Aufrufe der Windows API unter
Verwendung der entsprechenden Unix- oder X11-Gegenstücke implementiert.
Die Library kann auch benutzt werden, um Win32-Code nativ nach Unix
zu portieren.
Wine ist Freie Software, die unter der GNU LGPL veröffentlicht wird;
Bitte lesen Sie die Details in der Datei LICENSE nach.
2. SCHNELLSTART
Um den Quelltext zu kompilieren, empfiehlt es sich immer, den Wine-
Installer für den Build und die Installation von Wine zu verwenden.
Rufen Sie dazu aus dem Wurzelverzeichnis des Wine-Quelltextes (das
diese Datei enthält) das folgende Kommando auf:
./tools/wineinstall
Starten Sie Programme mit "wine [Optionen] Programm". Weitere
Informationen und Problemlösungen entnehmen Sie bitte dem Rest dieser
Datei, der Man-Page von Wine, den Dateien im Dokumentations-Verzeichnis
des Wine-Quelltextes (siehe "DOKUMENTATION") und insbesondere der
Vielzahl an Informationen, die Sie auf http://www.winehq.org finden.
3. VORAUSSETZUNGEN
Um Wine kompilieren und ausführen zu können, brauchen Sie eines der
folgenden Betriebssysteme:
Linux version 2.0.36 oder neuer
FreeBSD 4.x oder FreeBSD 5-CURRENT oder neuer
Solaris x86 2.5 oder neuer
NetBSD-current
Da Wine Thread-Support auf Kernelebene benötigt, werden nur die oben
aufgeführten Betriebssysteme unterstützt.
Andere Betriebssysteme, die Kernel-Threads unterstützen, werden unter
Umständen in der Zukunft unterstützt.
Linux-Info:
Obwohl Linux 2.2.x immer noch funktionieren sollte und Linux 2.0.x
vielleicht auch noch funktioniert (ältere 2.0.x-Versionen verzeichneten
Abstürze im Zusammenhang mit Threads), sollte man am besten einen
aktuellen Kernel wie 2.4.x verwenden.
FreeBSD-Info:
Stellen Sie sicher, dass Sie die Optionen USER_LDT, SYSVSHM, SYSVSEM und
SYSVMSG in Ihrem Kernel aktiviert haben. Weitere Informationen finden Sie
im Ports-Tree: ftp://ftp.freebsd.org/pub/FreeBSD/ports/ports/emulators/wine/
Solaris-Info:
Höchstwahrscheinlich müssen Sie den Wine-Build mit der GNU-Toolchain
(gcc, gas etc.) durchführen. Warnung: Die Installation von gas stellt nicht
sicher, dass es vom gcc auch verwendet wird. Den gcc neu zu kompilieren, nach
der Installation von gas, oder die Symbolischen Links von cc, as und ld
mit den GNU-Tools zu verknüpfen, soll ausreichend sein.
NetBSD-Info:
Stellen Sie sicher, dass Sie die Optionen USER_LDT, SYSVSHM, SYSVSEM und
SYSVMSG in Ihrem Kernel aktiviert haben.
Unterstützte Dateisysteme:
Wine sollte auf den meisten Dateisystemen laufen. Jedoch wird Wine nicht
starten, wenn umsdos für das Verzeichnis /tmp benutzt wird. Ein paar
Kompatibilitäts-Probleme wurden auch gemeldet beim Dateizugriff über Samba.
Ausserdem können wir, da NTFS derzeit nur sicher für Lesezugriffe genutzt
werden kann, den Einsatz von NTFS nicht empfehlen; Windows-Programme
benötigen fast immer Schreibzugriffe.
Kopieren Sie NTFS-Dateien an einen Ort, an dem Sie Schreibrechte haben.
Grundsätzliche Voraussetzungen:
Sie müssen die Include-Dateien für X11-Entwicklung installiert haben
(Debian nennt diese xlib6g-dev, RedHat XFree86-devel).
Vorausgesetzte Build-Tools:
Auf x86-Systemen wird der gcc >= 2.7.2 benötigt.
Versionen vor 2.7.2.3 können Probleme damit haben, wenn bestimmte Dateien
mit Optimierungen kompiliert werden, oft im Zusammenhang mit Problemen mit
der Verwaltung von Header-Dateien. pgcc arbeitet derzeit nicht mit Wine.
Die Ursache dieses Problems ist unbekannt.
Natürlich benötigen Sie auch "make" (höchstwahrscheinlich GNU make).
Des Weiteren benötigen Sie flex in der Version 2.5 oder höher und bison.
Wenn Sie RedHat oder Debian benutzen, installieren Sie bitte die flex-
und bison-Pakete.
Optionale Support-Libraries:
Wenn Sie CUPS Drucker-Unterstützung haben wollen, installieren Sie bitte
die Pakete cups und cups-devel.
Die Voraussetzungen für das selbständige Durchführen des Builds der
Dokumentation entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "DOKUMENTATION".
4. KOMPILIEREN
Wenn Sie sich dafür entscheiden, wineinstall nicht zu benutzen, führen Sie
bitte die folgenden Kommandos für den Build von Wine aus:
./configure
make depend
make
Das erledigt den Build des Programms "wine" und verschiedener Support-
Libraries / -Binärdateien.
Das Programm "wine" lädt ausführbare Windows-Dateien und führt sie aus.
Die Library "libwine" ("WineLib") kann benutzt werden, um Windows-Quelltexte
unter Unix zu kompilieren und zu verlinken.
Mit ./configure --help können Sie sich die Konfigurations-Optionen für
die Kompilierung anzeigen lassen.
Um mit Hilfe einer Patch-Datei auf ein neueres Release zu aktualisieren,
wechsen Sie erst mit cd in das Wurzelverzeichnis dieses Releases (das,
welches diese README-Datei enthält). Geben Sie dann "make clean" ein
und patchen Sie das Release mit dem Kommando:
gunzip -c patch-file | patch -p1
wobei "patch-file" der Name der Patch-Datei ist (etwas wie
Wine-yymmdd.diff.gz). Sie können dann erneut "./configure" und danach
"make depend && make" aufrufen.
5. SETUP
Nachdem der Build von Wine korrekt durchgelaufen ist, können Sie das
Kommando "make install" aufrufen; Dadurch werden das Wine-Programm, die
Man-Page und einige andere benötigte Dateien installiert.
Vergessen Sie nicht, erst alle früheren Wine-Installationen zu entfernen.
Führen Sie vor der Installation entweder "dpkg -r wine", "rpm -e wine" oder
"make uninstall" aus.
Wenn Sie die mit dem Wine-Quelltext gelieferte Dokumentation lesen wollen,
schauen Sie sich bitte den Abschnitt "DOKUMENTATION" an.
Wine benötigt eine Konfigurations-Datei namens "config" in Ihrem
~/.wine-Verzeichnis. Das Format dieser Datei wird in der Man-Page der
Konfigurations-Datei erklärt (documentation/wine.conf.man).
Die Datei documentation/samples/config enthält eine beispielhafte
Konfigurations-Datei, die angepasst und an die oben erwähnte Stelle
kopiert werden muss.
Weitere Konfigurations-Hinweise finden Sie im Support-Bereich
von http://www.winehq.org.
Im Falle von Library-Ladefehlern (z.B. "Error while loading shared libraries:
libntdll.so") fügen Sie bitte den Library-Pfad zur Datei /etc/ld.so.conf hinzu
und führen Sie ldconfig als root aus.
6. AUSFÜHREN VON PROGRAMMEN
Wenn Sie Wine aufrufen, können Sie den vollständigen Pfad zur ausführbaren
Datei angeben oder nur einen Dateinamen.
Beispiel: Um Solitaire auszuführen:
wine sol (den Suchpfad, der in der Konfiguartions-Datei
wine sol.exe angegeben wurde, benutzend)
wine c:\\windows\\sol.exe (die Dateinamen-Syntax von DOS benutzend)
wine /usr/windows/sol.exe (die Dateinamen-Syntax von Unix benutzend)
wine sol.exe /parameter1 -parameter2 parameter3
(Programmaufruf mit Parametern)
Hinweis: Der Pfad zur Datei wird auch zum Pfad hinzugefügt, wenn ein vollständiger
Dateiname auf der Kommandozeile angegeben wird.
Die Entwicklung von Wine ist noch nicht abgeschlossen, daher können einige
Programme abstürzen. Vorausgesetzt, dass Sie winedbg korrekt entsprechend
documentation/debugger.sgml einrichten, werden Sie dann in einem Debugger landen,
um das Problem untersuchen und beheben zu können.
Weitere Informationen zu diesem Thema entnehmen Sie bitte der Datei
documentation/debugging.sgml.
Sie sollten Backups von allen wichtigen Dateien machen, auf die Sie Wine
Zugriff gewähren, oder spezielle Kopien für Wine anlegen, da Benutzer einige
Fälle gemeldet haben, in denen Dateien zerstört wurden. Führen Sie zum Beispiel
NICHT den Explorer aus, wenn Sie kein geeignetes Backup haben, da er manchmal
Verzeichnise verstümmelt / umbenennnt. Selbst andere MS-Applikationen wie z.B
der Messenger sind nicht sicher, da sie unter Umständen den Explorer aufrufen.
Diese spezielle Beschädigung (!$!$!$!$.pfr) kann zumindest teilweise durch
http://home.nexgo.de/andi.mohr/download/decorrupt_explorer behoben werden.
7. DOKUMENTATION
Im Verzeichnis documentation/ befindet sich einiges an Dokumentation (verschiedene
Wine-Guides usw.). Sie sind auch im WineHQ verfügbar.
Wenn Sie die SGML-Dateien dort verarbeiten möchten, können Sie das Kommando
"make doc" im Verzeichnis documentation/ ausführen.
Dafür wird das Paket "sgml tools" vorausgesetzt (für db2html, db2ps, db2pdf):
Debian: docbook-utils
Mandrake: sgml-tools-A.B.C-DDmdk
SuSE: docbktls-A.BB.C-DD
8. WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
WWW: Eine große Anzahl an Informationen findet sich im WineHQ unter
http://www.winehq.org/ : Verschiedene Wine Guides, Applikations-Datenbank,
Fehlerverfolgungs-System. Das ist vermutlich der beste Ausgangspunkt.
FAQ: Die FAQ zu Wine befindet sich unter http://www.winehq.org/FAQ
Usenet: Hilfe und Diskussionen zu auf Wine bezogenen Problemen finden Sie unter
comp.emulators.ms-windows.wine.
Fehler: Melden Sie Fehler bitte an Wine-Bugzilla unter http://bugs.winehq.org
Schauen Sie bitte erst in der Bugzilla-Datenbank nach, ob Ihr Problem
bereits gemeldet wurde, bevor Sie eine Fehlermeldung verfassen. Sie
können Fehlermeldungen auch an comp.emulators.ms-windows.wine schicken.
Lesen Sie bitte die Datei documentation/bugs.sgml um zu sehen, welche
Informationen benötigt werden.
IRC: Online-Hilfe wird Ihnen im Chat-Kanal #WineHQ unter irc.freenode.net gewährt.
CVS: Der aktuelle Wine-Entwicklungs-Tree ist über CVS verfügbar.
Besuchen Sie http://www.winehq.org/cvs für weitere Informationen.
Mailing-Listen:
Es gibt mehrere Mailing-Listen für die Wine-Entwickler; Schauen Sie
sich bitte dazu http://www.winehq.org/forums an.
Wenn Sie etwas hinzufügen oder einen Fehler beheben, senden Sie den Patch bitte
(im 'diff -u'-Format) an die Liste wine-patches@winehq.org, um ihn in die nächste
Ausgabe aufnehmen zu können.
--
Alexandre Julliard
julliard@winehq.org
Übersetzung von Christian Britz (Deutschland)
Auf die Übersetzung bezogene Fehlermeldungen,
Anregungen und Kommentare senden Sie bite an:
cbritz@gmx.net